Willkommen | | Fakten | Fremder! Willkommen, willkommen hier bei uns. Trete ein und erzähl - bist du Engel, Dämon, Mensch? Wir müssen es wissen! Wozu, wunderst du dich? Lass dir raten, sei klug und sprich mit Mut. Einzig Wahrheit ist gesucht. | | x Eröffnung: 10.03.2019 x Rating: 14+ x Mindestpostinglänge: 500 Zeichen x Animebezogenes Fantasy-RP x Orts- u. Szenentrennung | Quiklinks | | Online | | | Benutzer, die momentan in diesem Forum sind: Keine
|
|
| | |
---|
Aidan Fáelan
| Thema: Walking on Ice 20.03.19 21:30 | |
| Walking on Ice
Nachdem Kassim dem jungen Menschen versprochen hatte, mit ihm einmal bei Gelegenheit Eislaufen zu gehen, ist heute nun der Tag gekommen, dieses Versprechen einzulösen. Learco ist wieder weit genug auf den Beinen, dass man mit ihm einen solchen Ausflug wagen kann und er wartet eigentlich nur noch völlig Hibbelig darauf, dass Kassim ihn vor seiner Wohnung abholt und sie gemeinsam zur Eishalle fahren.
Zeit: 20.3 , Mittags Ort: Eishalle Teilnehmer: Kassim, Learco
|
|
| | | Kassim Yehudiah
| Thema: Re: Walking on Ice 13.04.19 12:54 | |
| Es war eine helle Freude gewesen, als Kassim an der Tür von Learcos Wohnung geklingelt hatte, und der Kleine förmlich heraus geschossen kam wie eine Kanonenkugel. Obwohl Lea recht eindeutig erwachsen war, strahlte er eine wahnsinnig kindliche und damit ganz wundervolle Energie aus. Er konnte über so vieles noch staunen, was für Kassim vollkommen selbstverständlich war. Und als sie mit dem Bus zur Eishalle fuhren, konnte sich niemand an Bord dem offenen, fröhlichen Lachen dieses weißhaarigen Knaben entziehen. Kein Vergleich zu dem kleinen, kranken Jungen vor einigen Wochen, der ihm fast weinend in den Armen gelegen hatte und wahrscheinlich bis jetzt nicht geglaubt hatte, dass ein prinzipiell völlig Fremder mit ihm Eislaufen ging. Dem sonst so ernsten Kassim zupfte es die Mundwinkel nach oben, immer wenn er den kichernden Menschen neben sich ansah. Was nur war an ihm, dass selbst der als herzlos geltende Falkenschnell so rasch warm wurde? An der Eishalle angekommen hatten sie wohl einen guten Tag erwischt. Es war nicht all zu voll, vermutlich, weil sie mitten am Tag und mitten in der Woche gekommen waren. Es hatte den Exusiai einiges an Verwaltung gekostet, um heute frei zu haben, aber... es hatte sich gelohnt. Die Schlittschuhe liehen sie sich aus, denn so gern Kassim selbst als Kind Eislaufen gegangen war, als Erwachsener hatte sich das irgendwie verlaufen... man hatte einfach nie Zeit. Und entsprechend hatte er sich nie darum bemüht, sich Schlittschuhe zuzulegen. Ob er wohl noch so gut war wie früher? War er auf dem Eis so elegant wie in der Luft oder auf der Tanzfläche? Er schüttelte leicht den Kopf, als er sich die Schlittschuhe anzog und als erster aufs Eis ging, um Lea dann die Hand hin zu halten. Es ging hier um den Menschen, dem er einen so kleinen und doch so großen Wunsch erfüllen konnte. "Komm, ich halte dich" Kassim wackelte zwar einige wenige Sekunden lang auf den Kufen, fand aber schnell sein Gleichgewicht wieder und stand dann sicher auf dem Eis. Die langen Haare trug er wie üblich im hohen Pferdeschwanz, hatte einen passenden gefütterten Trenchcoat an und konnte sogar ein wenig lächeln, als er in Leas unterschiedliche Augen sah. Obwohl es leicht bewölkt war draußen, schien hier drinnen die Sonne, allein wegen diesem fröhlichen Neuseeländer, dessen Laune heute wohl durch nichts getrübt werden konnte. |
| | | Learco Kingsley
| Thema: Re: Walking on Ice 14.04.19 14:11 | |
| Learco war völlig aus dem Häuschen. Er konnte es immer noch nicht so recht fassen, dass Kassim heute wirklich mit ihm in die Eishalle ging, aber es war kein Traum und Learco hibbelte schon die ganze Zeit herum, bis es endlich an der Tür geklingelt hatte und er Kassim fast schon um den Hals gefallen war, nur um ihn so eilig es ging zur Bushalte stellte zu zerren, damit sie ja nicht den Bus verpassten. Und selbst im Bus konnte er sich kaum vor Vorfreude festhalten und strahlte ohne Unterlass und dies wurde nur noch stärker, als sie endlich die Eishalle betraten und er dann die Schlittschuhe in den Händen hielt. „Oh man, ich war so lange nicht mehr auf dem Eis,ich kann kaum erwarten.“ kicherte er leise, als er sich die Schlittschuhe anzog und dann noch einmal den Sitzt von Winterjacke, Handschuhe und der warmen Mütze überprüfte und dann etwas staksig Kassim folgte. Er war es eindeutig nicht mehr gewohnt auf Schlittschuhen zu laufen, aber so wie er Kassim auf dem Eis wackeln sah, ging es dem Schwarzhaarigen nicht besser. „Oh, danke.“ , nahm er die ausgestreckten Hände auch an, hielt sich fest und rutschte erst einmal gegen Kassims Brust. „Huuups...“ entfuhr ihm die Luft und er hielt sich erst einmal fest und versuchte sein Gleichgewicht auf den Kufen zu finden, was er recht schnell tat und dann grinste er breit und fröhlich zu Kassim hinauf „Na komm, erst mal nur gemütlich einlaufen?“ schlug er vor und löste eine Hand von Kassim, hielt die andere aber immer noch fest, als er vorsichtig die ersten Schritte tat und dann aber doch recht schnell in den passenden Rhythmus kam und sich auch wieder erinnerte, wie er die Füße stellen musste, um am besten voran zu kommen. Immerhin, das war wie Fahrradfahren, das verlernte man nicht und so glitt Learco nach der ersten Runde bereits über das Eis, als würde er schweben und das Lächeln wollte gar nicht mehr aus seinem Gesicht schwinden. Er hatte sich das hier immerhin so unheimlich stark gewünscht und das Kassim extra die Zeit dafür nahm, das war ihm das aller größte Geschenk. „Es ist so toll, dass du mit gekommen bist, Kassim. Ich hab das hier irgendwie mehr vermisst, als gedacht. Ich..ich hoffe dir macht das hier genauso viel Spaß wie mir.“ Er sah zu Kassim auf, bevor er eine halbe Drehung vollführte und dann rückwärts weiter übers Eis glitt, immer mal kurz nach hinten blickend, ob die Bahn denn noch frei war, ehe er Kassim wieder grinsend ansah. „So wie du vorhin noch gewackelt hast, dachte ich schon, wir müssten dir einen Pinguin holen...das sähe bestimmt urlta ulkig aus!“ |
| | | Kassim Yehudiah
| Thema: Re: Walking on Ice 14.04.19 21:58 | |
| Wann hatte sich Kassim eigentlich das letzte Mal so über etwas gefreut? Wann das letzte Mal überhaupt Vorfreude verspürt? Alles in seinem Leben war durchgeplant, folgte strengen Regeln und Strukturen, selbst dieser freie Tag war ein rechter Verwaltungsaufwand gewesen. Wenn er sich Lea so ansah, fragte der Engel sich, wann ihm diese Freude auf die kleinen Dinge des Lebens abgegangen war. Wann hatte er angefangen, erwachsen zu werden? Nicht, dass das etwas schlechtes war. Erwachsen sein hieß auch, Verantwortung übernehmen zu können, es hieß, auf eigenen Beinen zu stehen. Aber man verlor auch oft das kindliche Staunen... Aber noch bevor er weiter darüber nach denken konnte, fiel Learco plötzlich gegen seine Brust und überrascht rutschte der Engel ein paar Zentimeter nach hinten, hielt den jungen Menschen aber geistesgegenwärtig fest. "Na na, vorsichtig..." Eine leichte, blassrosa Röte trat auf seine hohen Wangen, als der sonst so schüchterne Lea ihn anstrahlte und seine ganze Einstellung zu verändern schien. Motivation fand und einfach nur die Sonne aufgehen lies... "Ja... ja, einlaufen klingt gut. Ist eine Weile her, dass ich zuletzt Schlittschuh laufen war" Leas Hand in seiner fühlte sich etwas... seltsam an, warm trotz der Kälte, vertraut obwohl sie sich fremd sein sollten... Kassim fiel es schwer, die übliche professionelle Distanz einzuhalten. Er sah Lea an, wie er einfach an seiner Hand die ersten Schritte auf dem Eis machte und dabei rasch sicher wurde. Kassim brauchte einen Moment länger, bevor er schließlich doch relativ flüssig auf dem Eis dahin glitt. An seiner Seite war Lea und vielleicht hätte der eine oder andere sie für ein ganz reizendes Pärchen gehalten. Aber für Kassim war das nur ein Dienst an der Menschheit, indem er seine Pflicht tat und einem wirklich herzlichen Jungen einen so großen Wunsch erfüllte. Und wie der sich freute, das merkte man spätestens daran, wie er sich schließlich drehte und rückwärts fuhr, womit er sogar den gefassten Kassim überraschte. "Bravo", lobte er ehrlich und schmunzelte sogar mit einem leisen Glucksen auf die Vorstellung, dass man ihm einen Pinguin hätte bringen müssen. "Es macht mir sogar viel Spaß. Ich hatte jetzt eine Weile lang keinen freien Tag mehr gehabt.... nun ja, oder sagen wir" Er hatte Leas Hand los gelassen, als dieser sich gedreht hatte. Jetzt nahm er etwas Fahrt auf, wollte doch mal sehen, ob er immer noch so gut war. Eislaufen war auch nicht anders und als er genug Tempo aufgenommen hatte, holte er etwas Schwung und sprang für eine doppelte Pirouette in die Luft. Er kam zwar sehr unsauber auf, stolperte ein wenig, fiel aber nicht und fuhr dann eine elegante Schleife, wobei er ein klein wenig Applaus von den Umstehenden erntete. "ich habe meine wenigen freien Tage nicht wirklich dafür nutzen können, Eislaufen zu gehen oder mich eben den spaßigen Seiten des Lebens hin zu geben. Umso schöner ist es, die jetzt genießen zu können. Wenn ich dir damit noch eine Freude machen kann, dann ist das ein glücklicher Tag für uns beide" Er lächelte wieder, als könnte man etwas anderes tun, wenn man in dieses vollkommen unschuldige Gesichtchen sah... "Wenn es dir über den Winter weiterhin gut geht, können wir sicher noch öfter auf die Eisbahn. Die Freude, die es dir bereitet, ist so unheimlich herzerfrischend" Kassim dachte schon darüber nach, wie er es anstellen könnte, um mit Lea einmal ausreiten zu können... |
| | | Learco Kingsley
| Thema: Re: Walking on Ice 24.04.19 22:02 | |
| „Oh, bei mir ist es auch ein paar Jahre her. Das letzte mal war noch...mit meiner Mutter zusammen..“ für einen Moment schwang eine leichte Trauer in seiner Stimme mit, aber dann kam schnell wieder die Freude durch. Er war ja hier, um den Tag zu genießen und seine Mutter würde es nicht anders haben wollen. Sein ganzes fröhliche Wesen hatte er immerhin von ihr. Sie hatte ihm beigebracht, jeden Tag zu genießen und nie die Freude an den kleinen Dingen zu verlieren. Oh und Learco freute sich wirklich. Er flitzte immerhin bald übers Eis, selbst Rückwärts völlig ohne Schwierigkeiten. „Dann wurde es ja wohl mal wieder Zeit für einen freien Tag....aber das heißt...du bist immer nach Feierabend zu mir gekommen oder in den Pausen? Obwohl du so wenig Zeit hattest?“ Learco war nun wirklich vollends gerührt und er Lächelte dankend und ach so strahlend wie die Sonne. Er drehte sich wieder herum, als Kassim Anlauf nahm und dann blieb dem jungen Burschen für einen Moment der Mund kurz offen stehen, bevor er herzlich Applaudierte und vollauf begeistert zu Kassim aufschloss. „Wow, das war ja der Wahnsinn. Hast du mal Eiskunstlaufen gemacht? Das war ja verrückt.“ Die Begeisterung war ehrlich und er sah mit funkelnden und staunenden Augen zu Kassim auf, ehe er wieder sanft errötete und den Schal etwas hoch schlug, um die roten Wangen mehr schlecht als recht zu verstecken. „Ich...ich freue mich, dass es dir ebenfalls Spaß macht. Ich würde mich unheimlich freuen, wenn wir noch öfter diesen Winter aufs Eis könnten, solange die Halle noch offen hat, das wäre echt toll. Vorausgesetzt du bekommst die Tage dafür frei, ich will nicht, dass du deinen ganzen Urlaub nur für mich her nimmst. Du willst ja sicher auch mal mit der Familie in den Urlaub fahren.“ Natürlich ging Learco davon aus, das Kassim Familie hier hatte. Vielleicht sogar schon Verheiratet war. Er wusste es ja nicht besser. Er lief gemütlich neben Kassim her, während sie Runde um Runde fuhren und dann irgendwann die Durchsage kam, dass in ein paar Minuten alle für kurze Zeit vom Eis mussten. So eine Eisbahn wollte zwischendurch eben auch wieder mit einer neuen Schicht versehen werden, damit die Gäste hinterher wieder ohne Schlaglöcher in der Bahn Eislaufen gehen konnten. „Uh, Kassim, wollen wir uns während der Pause was zum trinken holen? Ich hab gesehen bei dem kleinen Restaurant da gibt es Slush-Eis.“ Er sah mit großen, fast schon bettelnden Augen und einem breiten Grinsen zu ihm auf. „Ich liiiebe Slushies, bitte..“ Er glitt inzwischen mit Kassim auf das Tor zu und stakste dann etwas ungelenk vom Eis. Mit Kufen unter den Schuhen normal zu laufen war einfach nur...seltsam. Er packte kurzerhand Kassim an der Hand und zog ihn hinter sich her zum Slusheisstand und nahm sich einen großen Becher,in welchem eine recht abenteuerliche Mischung aus Cola, Waldmeister und Blaubeere landete. Dazu noch den passenden Strohhalm und Learco stand bereits an der Kasse um das seine zu bezahlen. "Na los Kassim, trau dich. Das wird lustig!" |
| | | Kassim Yehudiah
| Thema: Re: Walking on Ice 30.04.19 0:36 | |
| Es war wirklich schön, den eigentlich so kranken Jungen so fröhlich zu sehen. Vielleicht waren es seine letzten Tage... jederzeit konnte es soweit sein, und dennoch war er ein so tapferer Charakter, kämpfte jeden Tag wieder und freute sich jeden Tag selbst über Kleinigkeiten. Einen Sonnenstrahl, der seine Nase kitzelte, Regentropfen, die den Boden nährten, oder ein kleines Kätzchen, dass ihm über den Weg lief. Es schien, als gäbe es kaum etwas, worüber Lea sich nicht freuen könnte. In allem sah er etwas Gutes... Selbst hier, obwohl ihn das Eislaufen an seine Mutter erinnerte, lachte er einfach und hatte Spaß an der gemeinsamen Tätigkeit. Und genauso freute er sich, dass Kassim heute hier war, dass er seine ohnehin karge Freizeit mit ihm teilte. Aber wie könnte man nicht, wenn einem ein so strahlendes Lächeln dafür geschenkt wurde, dass man meinen könnte, die Sonne wäre zur Erde gekommen, hätte sie geküsst und daraus war Lea entsprungen. Genauso musste es gewesen sein... „Ach“, winkte der Engel noch ab. „Ich konnte es ja ganz gut einplanen und wenn du dich so freust, dann mach ich es umso lieber. Es bereitet mir Freude, Zeit mit dir zu verbringen“ Noch gestelzter konnte man kaum reden, aber es war Kassim ernst und wenn man ihn länger kannte wusste man, dass er hin und wieder diese Anstalten machte. Manch anderer hätte Kassims Pirouette vielleicht als Angeberei empfunden und der Engel musste ein bisschen aufpassen, nicht in Hochmut zu verfallen, als der Kleinere ihn so bewunderte. „Ich bin Tänzer, Eislaufen ist nicht ganz so verschieden. Also... richtigen Eiskunstlauf habe ich nie gemacht, aber früher bin ich im Winter oft mit.... einer sehr wichtigen Person auf dem Eis gewesen und ich habe das Eislaufen manchmal mit dem Tanzen verbunden. Daher sind manche Figuren für mich machbar, aber mit einem richtigen Eiskunstläufer könnte ich niemals mithalten. Wenn es dein Auge erfreut hat, war es die unsaubere Landung wert“ Zumindest hatte er sich keinen Knöchel dabei gezerrt, so etwas tat verdammt weh. Aber solange die Halle noch offen war, konnte man gerne aufs Eis und gerade wollte Kassim dem Vorschlag auch lächelnd zustimmen, als Learco seine Familie erwähnte. Während sie eine Runde drehten, dachte er nach, dass manche in seinem Alter schon lange eine Familie gegründet hatten... Selbst Engel verliebten sich manchmal, bekamen dann Kinder... Aber er... er war solo. Und dass seit fast tausend Jahren. „Ich bin nicht verheiratet oder vergeben“, sagte er dann wahrheitsgemäß. „Und meine Eltern leben Ihr eigenes Leben und das sehr glücklich. Ich sehe sie noch häufig, besonders zum Sonntagsgebet. Also keine Sorgen, ich habe keine eigene Familie, um die ich mich kümmern müsste. Ich verbringe gerne meine freien Tage mit dir“ Hatte er überhaupt jemals echten Urlaub gehabt? Das war eben auch schwer als Exusiai. Man konnte nicht einfach in Urlaub von seiner eigenen Art gehen... Aber als er schon darüber in Grübelei verfallen wollte, kam die Durchsage, dass man das Eis kurz erneuern musste und sie sich einige Minuten von der Fläche entfernen mussten. Gut, eine gute Ablenkung... mal ganz abgesehen von dem reizenden kleinen Jungen an seiner Seite, der ihn mit großen Augen ansah und ihn nach einem Slushi-Eis fragte. Wobei der überraschte und verwirrte Ausdruck auf Kassims Gesicht nicht gespielt war. „Uhm... Slushie-Eis?“ Ohne weitere Erklärung staksten sie dann schon auf den Gummimatten zu dem kleinen Restaurant oder eher Imbiss, wo sich auch die anderen nieder gelassen hatten. Was sich Learco dann aber da holte... das übertraf sogar seine kühnsten Vorstellungen und er zog eine schlanke Augenbraue in die Höhe. „Uhm...“ Das sah wirklich verdammt abenteuerlich aus... Aber Learco schien es zu schmecken und er freute sich so. Wenn es Kassim also nicht mundete, konnte er den Rest immer noch an den dünnen Weißhaarigen abgeben – der auch wirklich noch ein paar Pfund mehr auf den Rippen vertragen konnte. Also nahm er sich selbst einen kleineren Becher und füllte sich erstmal nur eine der doch sehr... intensiv gefärbten Geschmacksrichtungen ab. Nach dem Zahlen suchten sie sich einen Tisch und Kassim beäugte seine neueste Errungenschaft in Sachen Kulinarik erstmal. „Das schmeckt, ja?“, fragte er noch mal skeptisch nach, bevor er dann doch am Strohhalm zog. Tatsächlich, es war zwar ziemlich süß, aber... es schmeckte gar nicht so schlecht. Enthusiastisch zog der Engel kräftig am Strohhalm und schluckte einige große Bissen schnell hinunter. Plötzlich aber hatte er das Gefühl, sein Kopf würde in einem Schraubstock stecken. Er verzog das Gesicht vor Schmerzen und verkrampfte sich etwas. „Aaahhh!“ Solche Kopfschmerzen hatte er ja noch nie gehabt! Was war denn plötzlich passiert! Wimmernd rieb er sich die Schläfen, um so den Druck vielleicht zu mindern, aber immer noch schien ihm, als zöge sich ein Metallband immer enger um seinen Schädel. |
| | | Learco Kingsley
| Thema: Re: Walking on Ice 24.06.19 23:29 | |
| Angeberei hätte Learco ihm wohl nie vorgeworfen. Er fand es eher faszinierend, dass Kassim so etwas überhaupt konnte und es ihm zeigte. „Oh, dass du tanzen kannst, dass habe ich beim Konzert bemerkt. Du hast vor der Bühne mit einer jungen Dame getanzt, das habe ich irgendwie noch mit bekommen. Ich würde auch gerne tanzen können, aber ich glaube, ich bin dafür nicht ganz so sehr gemacht. Mir liegt es mehr, Musik zu machen, statt mich zu ihr zu bewegen.“ Ja, er hatte sich durchaus ein paar mal am Tanzen versucht, aber er erwischte sich dabei immer wieder, wie er lieber anfing die Melodie zu summen oder den Takt mit dem Fuß zu klopfen und dabei völlig die Schritte zu vergessen, die er eigentlich machen sollte. Vielleicht brauchte er aber einfach einen Tanzpartner, der es schaffte, Learcos Aufmerksamkeit völlig für sich einzufangen. So wenig Learco allerdings darüber überrascht war, dass Kassim Tanzen und Eislaufen verband, umso mehr erstaunte es ihn, dass dieser tatsächlich keinerlei eigene Familie besaß. Er hatte wirklich gedacht, dass ein so gutaussehender und liebenswerter Mann schon längst einen Partner oder Partnerin besaß. „Oh....“ bekam er nur heraus, bevor er verlegen errötete. „Dann kann ich wohl beruhigt sein, ich dachte schon, ich halte dich davon ab, Zeit mit anderen Menschen zu verbringen, die dir näher stehen als ich. Aber ich freue mich natürlich, dass du diese Zeit dennoch so gerne mit mir verbringst. Ich...habe sonst nicht wirklich jemanden und ich bin sehr dankbar dafür, dass du jetzt mit mir hier bist und mir diesen Mittag ermöglichst.“ Und wie dankbar er war, das sah man an jedem Blick, an jedem Lächeln und frohen Lachen. Er fühlte sich glücklich und befreit. Er konnte endlich einmal das tun, was ihm Spaß machte, hatte eine wundervolle Begleitung und konnte dem tristen Krankenhausalltag entfliehen. Es gab kaum etwas, was ihn noch mehr erheitern konnte, bis auf der Verwirrte Gesichtsausdruck Kassims, als es um Slushie-Eis ging. „Wie, du kennst Slushie nicht? Oh, dann wird das jetzt gleich bestimmt lustig. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich wette, du wirst es mögen.“ Learco jedenfalls war anzusehen, dass er es liebte, so begeistert wie er bereits an dem Strohhalm zog und es dann langsam herab schluckte. Er wusste immerhin um die Gefahren, die Kassim noch völlig unbekannt waren, allerdings vergaß er in seiner eigenen Freude gerade völlig, Kassim genau darüber aufzuklären, denn als es ihm dann doch einfiel, da verzog der Dunkelhaarige bereits gequält das Gesicht und wimmerte. Sofort sah der jüngere auf und hörte auf, an seinem eigenen Eis zu ziehen und sah Kassim für einen Moment verwirrt an, bevor ihm aufging, was sein Problem sein musste. „Oh Kassim, Oh Gott....tut mir leid...ich hätte es dir sagen müssen...oh man, du hast Gehirnfrost.“ erklärte er, während er doch sehr an sich halten musste, um nicht zu lachen. Nein, er war eigentlich nicht Schadenfroh, aber irgendwie war es doch lustig, auch wenn er zeitgleich wahnsinniges Mitleid mit seinem Begleiter hatte. „Du darfst das nur langsam trinken, sonst passiert das, wenn du zu schnell schluckst. Das geht gleich wieder weg.“ erklärte er ruhig weiter und streckte dann eine Hand aus und legte diese auf Kassims Oberarm, während er immer noch ein wenig zwischen Amüsement und Mitleid zu schwanken schien. „Ich hab komplett vergessen dir das vorher zu sagen, tut mir echt leid. Aber falls es dich tröstet, das passiert jedem, besonders beim ersten Mal, selbst wenn man es besser weiß.“ |
| | | Kassim Yehudiah
| Thema: Re: Walking on Ice 17.07.19 18:27 | |
| Jeder, selbst ein vielbeschäftigter Engel, brauchte sein Steckenpferd. Und obwohl Kassim durchaus auch in Pferden und Hunden seine Freude fand, selbst die Falknerei bereitet ihm Freude, aber nichts war für ihn so erbaulich wie der Tanz. Manch einer, der davon wusste, bewunderte ihn für die vielen Tänze und Schritte, die er beherrschte. Doch noch in demselben Atemzug stellten sie ihre eigenen Fähigkeiten unter den Scheffel, wie auch Learco das tat. Manchmal war das sehr anstrengend, denn schließlich musste nicht jeder alles können. „Es ist nicht schlimm, dass du nicht so gut tanzen kannst, auch wenn ich das nur schwer glauben mag. Denn du verstehst etwas von Rhythmus und davon, wie Musik aufgebaut ist. Und wenn du vielleicht auch nicht jeden einzelnen Schritt von jedem Tanz kannst, jeder kann sich zur Musik bewegen und sie spüren. Zu deinem Klavierspiel haben eine Frau und ich einfach getanzt, wie es uns in den Sinn gekommen ist und was unsere Kleidung zugelassen hat. Und wenn das vielleicht auch keinen Wettbewerb gewinnt, es ist ein Tanz. Und Eislaufen kannst du sehr passabel, warum solltest du also nicht auch ein wenig zu tanzen verstehen?“ Dieser kleine Junge war bescheiden, daran gab es nichts zu rütteln, doch falsche Bescheidenheit verhinderte, dass man sich entfalten konnte. So glaubte ja Learco auch, dass er Kassim Zeit mit anderen stahl. „Junger Learco, ich bin ein erwachsener Mann, der allein entscheiden kann, wann er mit wem Zeit verbringen möchte. Und wenn es wichtigeres gäbe, als dir ein wenig Freude zu schenken, so würde ich das Wichtigere tun“ Er musste ein bisschen schmunzeln, weil Learco einfach so niedlich aussah, wie er fast schüchtern seine Dankbarkeit zum Ausdruck brachte. „Ich genieße die Zeit mit dir auch sehr und unsere Gespräche gereichen mir durchaus zur Freude. Ich finde selten einen Menschen, mit dem es sich so formidabel unterhalten lässt. Es ist entspannend, bei dir zu sein, ich kann durchatmen in deiner Gegenwart. Solcherlei hat man in meiner Profession selten“ Seine gestelzt wirkende Sprache brachte ihm so manchen verwirrten Blick ein, doch bisher hatte Lea ihm stets nur dieselbe Freundlichkeit wie jedem anderen Menschen entgegen gebracht. Daher machte es ihm sogar noch weniger aus als sonst, denn er fühlte sich willkommen. Er fühlte sich angenommen, genau so, wie er war. Das lag wohl nicht zuletzt auch an der lebensfrohen Art, die der todkranke Junge ausstrahlte. Man mochte manchmal nicht glauben, dass seine Zeit doch so kurz war auf Erden... Und doch wusste Kassim es besser. Es war vielleicht seine Aufgabe, dem Kindchen noch ein wenig Freude zu schenken, bevor es vorbei war... Und wenn das hieß, dass er mit ihm ein etwas abenteuerlich gefärbtes Slushie aß, dann war das wohl so. Doch diese Kopfschmerzen, diese unausstehlich schmerzhaften Kopfschmerzen! Woher kamen die plötzlich? Es war, als würde man mit glühenden Eisenpantoffeln in seinem Hirn tanzen und er krümmte sich zusammen, während er winselnd versuchte, den Schmerz irgendwie zu lindern oder zu stoppen. War ein Dämon in der Nähe, der ihn schwächen wollte? Der ihm diese Qual antat, nur um der Folter willen? Dann war da eine kleine, dünne Hand auf seinem Oberarm, die ihm Trost spendete und tatsächlich wurde die Spannung um seinen Schädel langsam besser und er konnte sich zusammen reimen, was Learco da gesagt hatte. „Gehirnfrost? Warum sollte man etwas verkaufen, was einem solche Schmerzen bereitet? Man sollte warnen davor!“ Er rieb sich die Schläfen weiterhin. „Aber... ich gebe zu, es ist durchaus schmackhaft... Und ja, ich hätte eine Warnung gewertschätzt, aber... man hat eben nicht alles im Kopf, ist es nicht so...“ Er rang sich zu einem etwas gequälten Lächeln durch, damit der kleine Junge sich nicht noch mehr Vorwürfe machte. Er hatte es ja nicht böse gemeint. |
| | | Learco Kingsley
| Thema: Re: Walking on Ice 14.08.19 20:24 | |
| Er und tanzen, dass konnte er sich irgendwie schwer vorstellen, wobei – Kassim hatte recht. Er verstand einiges von Musik, von Takt, Rhythmus, wie Musik aufgebaut war...was war so schwer daran, all das einfach in Bewegung zu verwandeln? Im Grunde war Tanz ja nichts anderes. Musik, die man durch Bewegung zum Ausdruck brachte. „Nun, vielleicht hast du recht und wenn du die Zeit und die Lust dazu hast....dann könntest du mir doch etwas beibringen, oder? Ein paar einfache Tänze und dann kann man weiter sehen.“ Fragend sahen diesen beiden so unterschiedlichen Augen zu Kassim hinauf und er lächelte leicht. Das wäre zumindest wirklich sehr schön und dann hätte er einen Vorwand, sich noch öfter mit Kassim zu treffen und hey, Bewegung war Gesund! „Ich...bin nämlich auch sehr gerne mit dir unterwegs, oder einfach nur zusammen zum Reden, meinetwegen auch zum gemeinsamen , friedevollen Schweigen. Es ist, wie du schon sagst, sehr entspannend und es bringt mich auf bessere Gedanken.“ Mit Kassim war ganz plötzlich alles wieder leichter und schöner. Er hatte Ablenkung, wurde zum Lachen gebracht und hatte endlich wieder eine Person, mit der er gerne seine Zeit verbrachte und welche ihm den Tag verschönerte. So wie Kassim ihm diesen Tag hier verschönerte, zumindest bis er sich vor Schmerz an den Kopf griff und zu winseln begann. Noch bevor Kassim etwas ändern konnte, ergriffen Schuldgefühle den jungen Menschen und er biss sich unsicher auf die Unterlippe. Er hätte früher daran denken sollen etwas zu sagen, nachdem er doch bemerkt hatte, dass Kassim Slushie noch nicht kannte. „T-tut mir echt leid. Ich...hätte dich echt früher warnen sollen. Aber meist ist es nicht so schlimm. Es zieht in der Regel nur kurz und wenn man durchatmet und wartet, dann geht es auch schnell wieder weg. Tut mir wirklich furchtbar leid. Geht es wieder?“ Learco schluckte und für einen kurzen Moment konnte man wohl etwas in seinen Augen glitzen sehen, bevor er schnell blinzelte und dann Kassims gequältes Lächeln erwiderte. „In Zukunft langsam und in kleinen Schlücken trinken, ja? Dann passiert das nicht mehr. Und warum man so etwas verkauft? Die Menschen mögen es. Gerade Kindern und ich weiß noch, dass wir es damals sogar ziemlich lustig fanden, wenn einer oder man selbst Hirnfrost bekam. Das waren teilweise regelrechte Mutproben.“ Learco lachte leise und der Schreck schien schon wieder fast vorüber zu sein. Die Hand behielt er aber noch immer auf Kassims Arm und er streichelte den älteren Mann sanft ein wenig über den Oberarm, ehe er die Hand ein wenig verlegen und sanft errötend zurück zog und an seinem eigenen Slushie zog und dann selbst aufkeuchte und das Gesicht verzog, als es ihm unangenehm in den Kopf zog. „Uhhh Mist, wenn man gerade vom Teufel spricht.“ Er rieb sich den Nasenrücken und kniff die Augen zusammen, aber im Gegensatz zu Kassim kannte er das ja schon und nach wenigen Sekunden war es wieder vorbei und der Weißhaarige lachte auf und schüttelte den Kopf. „Komm, lass und fertig trinken und dann dürfte die Eisfläche wieder frei sein.“ |
| | | Kassim Yehudiah
| Thema: Re: Walking on Ice 15.10.19 21:24 | |
| Manches Mal schon hatte Kassim sich in dem Gedanken verloren, welchen Zweck die Engel denn nun wirklich hatten. Warum waren ihnen die Besuche auf der Erde gestattet, aber zeigen durften sie sich nur wenigen Auserwählten? Oft genug gab es Aufträge für Seinesgleichen, dann sollten sie die Geschicke in eine bestimmte Richtung lenken, weil das der Wunsch des Herren war... Aber zu Learco hatte ihn niemand gesandt. Der Tag im Park war reiner Zufall gewesen und doch... gab es doch eigentlich keine Zufälle. Hatte man ihn nicht streng in dem Glauben erzogen, dass alles seinen Plan hatte? Tröstend hatte man ihm noch gesagt, dass auch Darbiels Tod in Gottes Plan passte – und wie passt dann die Begegnung mit dem weißhaarigen Jungen in Gottes Plan? Kassim war nicht so wichtig, dass er ohne Befehl von oben zu einem Menschen gesandt würde, nur um ihm die letzten Tage zu erleichtern. Er war nicht mal dafür ausgebildet worden, als Exusiai war er eher eine ausführende Gewalt, vollstreckte Urteile, setzte Gesetze durch. Er war eigentlich so gar kein Begleiter, dafür war er viel zu herzlos und rational. Aber der Teufel selbst könnte nicht herzlos sein, wenn er in diese großen, funkelnden Augen sah. Augen, aus denen ein staunendes, unschuldiges Kind sprach, Augen, in denen die Sommerwiese den blauen Himmel küsste. Und selbst Kassim, der im Vergleich zu Learco uralte Kassim, der unbestechliche Falkenschnell, dessen Lächeln sonst nie seine Augen erreichte, er tätschelte dem kleinen Jungen neben sich den Kopf und nickte. Selbst seine eigenen Eltern hatten ihn noch nie so ehrlich lächeln sehen. „Wir finden sicher einen Tanzstil für dich, es gibt dutzende, hunderte, gar tausende auf diesem Erdenrund. Es ist unwahrscheinlich, dass du so gar keinen beherrschen könntest. Ein Walzer ist etwas vollkommen anderes als eine Ballett-Choreographie und ein Charleston ist auch nicht mit einem Stammestanz zu vergleichen. Ich kann dir gerne den einen oder anderen Schritt beibringen, wenn wir uns das nächste Mal treffen. Zu fragen, ob ich dazu Lust und Zeit hätte, wäre das Gleiche, als würdest du einen Hund danach fragen, ob er Lust und Zeit zum Spielen habe. Für dich habe ich immer Zeit, Learco, das sagte ich doch schon. Also ist die Frage unnötig“ Mit dem Knaben Zeit zu verbringen avancierte allmählich tatsächlich zu seiner liebsten Freizeitbeschäftigung. Vor allem, wenn er wusste, dass der Junge es selbst als durchaus entspannend und wohltuend betrachtete. Nun, ein Engel blieb ein Engel... Und waren sie nicht Boten Gottes? Wenn Gott die Menschen liebte, so teilte er ihnen das durch seine Engel mit. Vielleicht hatte Gott sich bei diesem Menschen doch eingemischt, um ihn auf seine letzten Tage wissen zu lassen, dass er nicht allein war... Doch Kassim mochte er dafür wohl umso weniger – der quälte sich noch einige Sekunden mit dem quälenden Hirnfrost herum, bevor er Leas Hinweis befolgen konnte und einfach tief durchatmete. Das schien auch nach einer kurzen Weile zu helfen, weshalb der Schwarzhaarige sich wieder aufrichtete und sich eine Strähne aus der Stirn strich. „Ich verzichte auf eine erneute Erfahrung, das war grauenvoll. Aber...“ Er dachte einen Moment nach. Learco schien sich regelrecht zu schämen dafür, Kassim nicht aufgeklärt zu haben. „Aber aus jeder Erfahrung kann man eine Lehre ziehen. So weiß ich nun, dieses Eisgetränk langsam zu genießen. Denn ich muss dir Recht geben, auf... seine Art ist es recht... schmackhaft“ Es war nichts, was er jeden Tag hätte trinken wollen, aber es war auch nicht grauenhaft eklig. Und wenn es Learco so viel Freude bereitete, konnte er sich schon mal dazu durchringen. Die kleine Hand auf seinem Arm fühlte sich, obwohl sie wohl kaum wärmer als normale Körperwärme war, wohlig und beruhigend an. Irgendetwas war an Learco, weshalb man in seiner Nähe gar nicht anders konnte, als die furchtbare Welt um sich herum zu vergessen. Was sein Schicksal nur umso trauriger und unverständlicher machte. Ein solcher Knabe könnte so viel Gutes bewirken... Sein Lachen, obwohl er sich gerade noch selbst mit einem Hirnfrost herumgeärgert hatte, war ansteckend und Kassim musste selbst schmunzeln. „Aber langsam trinken, ein Hirnfrost genügt pro Person, will ich meinen“ Der Engel lehnte sich etwas zurück, trank sein Slushie langsam aus und sah dann zur Eisfläche, die tatsächlich wieder frei zu sein schien. Die ersten Eisläufer gingen auch schon wieder zurück und Kassim stand selbst auf, um zunächst seinen Eisbecher zu entsorgen. Danach hielt er Lea wieder mit einem für ihn äußerst ungewöhnlichen Lächeln die Hand hin. „Also, dann wollen wir doch nicht faul herum sitzen, hm? Wenn ich erneut bitten darf, junger Learco“ Sanft ergriff er die Hand des jungen Menschen und zog ihn auf die Beine, um mit ihm an der Hand wieder zur Eisfläche zu gehen. Sobald die Kufen das gefrorene Wasser berührten, schien es, als ob sie die Fläche nie verlassen hätten. Ein paar Schritte brauchte es zwar, bis der Rhythmus wiedergefunden war, aber dann glitten sie beide geradezu mühelos dahin, wobei Kassim Learcos Hand nicht aus seiner gelassen hatte. So ganz war dem Engel das gar nicht aufgefallen – erst, als „Bette Davis Eyes“ aus den Lautsprechern erklang, wurde ihm bewusst, dass er Learco noch immer an der Hand hielt. Mit roten Wangen, die man vielleicht auch mit dem kalten Fahrtwind erklären konnte, wollte er eigentlich schon loslassen, entschied sich dann aber dafür, sich um 180 Grad zu drehen und so nun rückwärts, aber vor Learco zu fahren. „Eislaufen und Tanzen sind gar nicht so verschieden. Versuch einfach, dich im Takt zu bewegen. Bette Davis Eyes... das... ist eines meiner Lieblingslieder. Ich mag diese raue Frauenstimme einfach und... der Rhythmus ist gut“ Der Text war ein wenig... promiskuitiv für die damalige Zeit, aber Kassim mochte ihn dennoch. Zu dem Song hatte er damals das erste Mal Contact Improvisation entdeckt und für sich kennengelernt. Jetzt konnte er Learco vielleicht ein paar Grundzüge von Tanz beibringen... Er selbst zeigte ihm vor, wie es ging, legte fast so etwas wie eine kleine Performance hin, führte Learco so, als wären sie auf der Tanzfläche. Und immer noch konnte er den Blick nicht von diesen ungleichen und ungleich schönen Augen los reißen... |
| | | Learco Kingsley
| Thema: Re: Walking on Ice 09.05.20 0:49 | |
| Er wusste nicht warum, aber der Gedanke, zusammen mit Kassim zu tanzen, brachte ihn zum Erröten. Es war ein sehr schöner Gedanke und wenn er es sich so vorstellte, wie er und Kassim Arm in Arm sich zur Musik wiegen...da wurde ihm warm ums Herz. Sein Herz klopfte ein wenig schneller und dann sah er wieder zu Kassim auf und kicherte ein wenig. „Ich freue mich schon sehr auf die Tanzstunden bei dir. Das wird...sicherlich sehr, sehr schön. Ich freue mich wirklich jedes mal darauf, dich wiederzusehen. Die Zeit mit dir ist jedes mal sehr erbauend und...du bist der einzige, der sich so um mich kümmert und sorgt, der mir so viel Lachen schenkt und...“ Learco verstummte und wurde plötzlich sehr verlegen. Oh Himmel, wie musste sich das nur anhören! Als wäre er Liebeskrank, dabei wollte er sicher nicht, dass er Kassim dadurch am Ende noch vertrieb. Um sich abzukühlen trank er langsam seinen Slushi fertig, nun selbst sehr darauf bedacht, nicht mehr zu schnell am Halm zu ziehen und als die Eisfläche wieder öffnete, da entsorgte er ebenfalls den Becher und lächelte warm zu Kassim hinauf, als er seine Hand ergriff. Das war ein schönes Gefühl und er verflocht seine Finger scheu mit denen des großgewachsenen Mannes, als sie auf die Eisfläche glitten und nebeneinander Hand in Hand wieder zurück in den Rhythmus fanden. Kassim war letztlich nicht der einzige, der die Hand des anderen nicht mehr los lassen wollte und er drückte sie leicht und genoss es, wie sie beide so über die Fläche glitten. Die Melodie einiger Lieder summte er mit und als dieses spezielle Lied kam und Kassim sich plötzlich drehte und Rückwärts vor ihm herlief, da lächelte Learco ihn mit seinem ganz typischen unschuldigen Lächeln an. „Ich...soll einfach der Musik folgen, richtig? Wie ich es für richtig halte?“ Nun, so schwer dürfte es nicht sein, nicht wahr? Learco bewies tatsächlich ein gewisses Talent darin, den Rhythmus der Musik zu erkennen und diesen in Bewegung umzuwandeln und so fiel es ihm gar nicht mal so schwer, Kassim zu folgen und sich von ihm führen zu lassen. Lachend drehte er sich mit ihm und tanzte mit ihm über die Eisfläche, hier und da nur mal kurz etwas stolpernd, aber schnell wieder in den Takt findend und er sah glücklich und voller Freude zu Kassim auf, die Augen strahlend und das Lächeln wollte gar nicht mehr schwinden. „Das macht so unheimlich viel Spaß, Eislaufen war noch nie so schön wie jetzt.Ich kann das Tanzen kaum mehr erwarten.“ Lachend drehte er sich vor Kassim in einer nicht ganz perfekten Pirouette und griff dann wieder dessen warme Hände und lachte hell. Der ganze zierliche Körper strahlte Freude und pure Lebenslust aus, ganz der schrecklichen Krankheit zu trotz, die ihn fest im Griff hatte. In solchen Momenten sah man davon aber nicht mehr viel und das war ganz alleine Kassims verdienst, der sich die Zeit heute genommen hatte, um mit diesem jungen Burschen Eislaufen zu gehen und ihm damit die Schönste Zeit seines Lebens bescherte und den trüben Krankenhausalltag in weite Ferne rücken ließ. „Wenn es doch nur möglich wäre, dass wir für immer hier bleiben könnten.“ |
| | | Gesponserte Inhalte
| Thema: Re: Walking on Ice | |
| |
| | | |
| Befugnisse in diesem Forum | Sie können in diesem Forum nicht antworten
| |
| |
| |
|